Amigurumi häkeln
Einsteiger-Guide für die perfekte Form
Amigurumi ist die Kunst, kleine gehäkelte Figuren zu erschaffen – von süßen Tieren bis hin zu fantasievollen Wesen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in den richtigen Techniken, um perfekte Formen zu gestalten. Hier erfährst du die wichtigsten Grundlagen, damit deine Amigurumi-Werke von Anfang an gelingen!
1. Der Maschenring – Dein Ausgangspunkt
Fast jedes Amigurumi beginnt mit einem Maschenring. Warum? Weil er eine geschlossene, runde Basis schafft und sich perfekt für das Häkeln in Spiralrunden eignet. Es gibt verschiedene Methoden, aber die gängigste ist der magische Ring:
- Lege den Faden über deine Finger und forme eine Schlaufe.
- Führe die Häkelnadel durch die Schlaufe und hole den Faden durch.
- Häkle eine Luftmasche, um den Ring zu fixieren.
- Arbeite nun die gewünschte Anzahl an festen Maschen in den Ring.
- Ziehe den Anfangsfaden fest, um das Loch zu schließen.
Alternativ kannst du auch Luftmaschen als Basis verwenden, indem du eine kleine Kette anschlägst und die erste Runde in die erste Masche häkelst. Allerdings bleibt hier oft ein kleines Loch in der Mitte sichtbar.
2. Erste Maschen setzen – Die Grundlage für jede Form
In den Maschenring werden eine bestimmte Anzahl an Maschen gearbeitet – meistens feste Maschen, aber je nach Projekt können es auch halbe oder ganze Stäbchen sein. Diese erste Runde legt die Basis für die spätere Form:
- Für kleine Figuren beginnt man oft mit 5-6 festen Maschen.
- Größere Objekte können mit 8 oder 10 Maschen starten.
- Je mehr Anfangsmaschen, desto flacher wird die Form.
3. Die Zunahmen – Die Form wächst
Um die Form aufzubauen, folgt nun die Zunahme-Runde: Dabei wird jede Masche verdoppelt, indem du zwei Maschen in eine Masche häkelst. Das Schema sieht so aus:
- Runde 1: Jede Masche verdoppeln (z. B. aus 6 werden 12 Maschen).
- Runde 2: Jede zweite Masche verdoppeln (z. B. 18 Maschen).
- Runde 3: Jede dritte Masche verdoppeln usw.
Durch dieses Prinzip kannst du bestimmen, ob dein Amigurumi kugelig, oval oder zylindrisch wird.
4. Formen gestalten – So steuerst du das Design
Je nachdem, wie du deine Zunahmen verteilst, kannst du unterschiedliche Formen erschaffen:
- Schmale, lange Formen (z. B. Spargel, Beine, Arme):
- Nach den ersten Zunahmen wird in festen Runden ohne weitere Zunahmen weitergehäkelt.
- Je mehr Reihen, desto länger wird das Objekt.
- Ovale Formen (z. B. Körper, Köpfe):
- Nach der ersten Zunahmerunde bleibt die Maschenanzahl in der zweiten Runde gleich.
- Danach werden die Zunahmen langsamer fortgesetzt, z. B. jede zweite Masche verdoppeln, dann jede dritte, dann jede vierte.
- So entsteht eine sanft ansteigende, rundliche Form.
Durch die Anzahl der Wiederholungen bestimmst du, wie breit oder schmal dein Amigurumi wird.
5. Die Abnahmen – Die Form schließen
Sobald du die gewünschte Größe erreicht hast, geht es ans Abnehmen. Dabei werden zwei Maschen zusammengehäkelt:
- Wenn deine letzte Zunahmerunde bei jeder 9. Masche war, beginnst du nun damit, jede 8. und 9. Masche zusammenzuhäkeln.
- In jeder weiteren Runde wird eine Masche weniger zwischen den Abnahmen gelassen (jede 7. und 8. Masche zusammen, dann jede 6. und 7. usw.).
- So schließt sich die Form langsam.
Denke daran das die Form mit Füllwatte gefüllt werden sollte
Am Ende bleibt nur eine kleine Öffnung, die mit einer Wollnadel vernäht wird.
6. Details für Tierfiguren – Gesicht, Schnauze und Ohren
Ob du eine Katze, einen Hasen oder ein anderes Tier häkeln möchtest – die Details machen den Unterschied! Das Gesicht, die Schnauze, die Ohren und die Position der Sicherheitsaugen bestimmen, welches Tier letztendlich entsteht.
- Schnauze: Eine kleine, runde oder ovale Schnauze kann separat gehäkelt und angenäht werden, um dem Tier einen markanten Ausdruck zu verleihen.
- Sicherheitsaugen: Die Platzierung der Augen ist entscheidend für den Charakter. Sie können weiter auseinander für einen niedlichen Look oder enger zusammen für ein realistisches Aussehen gesetzt werden.
- Ohren: Längliche Ohren lassen einen Hasen entstehen, spitze Dreiecksohren machen aus deinem Amigurumi eine Katze.
- Details: Mit Stickereien kannst du Nasen, Münder oder Muster hinzufügen, um die Figur noch individueller zu gestalten.
Fazit – Deine Amigurumi-Projekte meistern
Mit diesen Grundlagen kannst du nahezu jede erdenkliche Amigurumi-Figur häkeln. Durch geschickte Zunahmen und Abnahmen steuerst du die Form und schaffst individuelle Kreationen. Besonders bei Tieren spielen Gesichtszüge, Ohren und die Schnauzenform eine entscheidende Rolle.
Probier es aus! Hast du Fragen oder möchtest deine Ergebnisse teilen? Schreib es in die Kommentare! Und vergiss nicht, meinem Blog zu folgen – hier gibt’s regelmäßig neue Häkel-Inspirationen! 😊
Im Blog-Archiv findest du viele Häkelanleitungen die diesem Prinzip folgen.